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Neuerscheinung: Die Wasserbusse der Rheinbahn

von Hans Männel

Die neue Veröffentlichung der "Linie D" zeigt auf 168 Seiten anhand zahlreicher Dokumente die Geschichte der Rheinbahn-Schifffahrt.

"Linie D" veröffentlicht in der Reihe "Düsseldorfer Verkehrsgeschichte" eine weitere Broschüre. Sie beschäftigt sich mit der Geschichte der Rheinbahn-Schifffahrt.

1993 endete diese mit dem Verkauf jenes Betriebsteils, der Schiffe und Anleger, an einen privaten Unternehmer. Damit ging nach 95 Jahren ein beachtenswerter Teil der Unternehmensgeschichte verloren, der von Anfang an fest dazugehört hatte. Neben Bahnen und Bussen leisteten Fähren und Fahrgastschiffe ihren Anteil an der Mobilität der Stadt.

Am Tag der Eröffnung der Oberkasseler Brücke nahmen auch zwei Fährdampfer der Rheinischen Bahngesellschaft nur einige Meter stromaufwärts den Betrieb auf. Parallel zur Brücke beförderten die qualmenden Boote Fahrgäste zwischen den Anlegestellen in der Altstadt und Oberkassel. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs verlor diese Verbindung stetig an Bedeutung.

Mit der Zerstörung der Düsseldorfer Rheinbrücken durch die deutsche Wehrmacht in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs waren die Fähren der Rheinbahn für rund drei Jahre die einzige Verbindung zwischen den beiden Rheinufern. Teils mit geliehenen Booten wurden rund fünf Millionen Menschen über den Fluss befördert, bis zu 43.000 täglich.

1926 stand Düsseldorf mit der Ausstellung GeSoLei im Blickpunkt des Deutschen Reichs. Rund 7 Mio. Besucher aus dem In- und Ausland kamen auf das neue Ausstellungsgelände nördlich der Oberkasseler Brücke. Die Rheinbahn beschaffte erstmals sechs Fahrgastschiffe ("Verkehrsboote"), um für die Stadt und ihren modernen Verkehrsbetrieb zu werben. Für die Ausstellungsbesucher war es eine große Attraktion das Stadtpanorama vom Fluss aus zu erleben. Die Ausflugsfahrten waren ein großer Erfolg und nicht mehr aus dem touristischen Angebot der Stadt wegzudenken. Die historischen Orte Kaiserswerth und Zons waren beliebte Ziele für die Düsseldorfer und ihre Gäste. Nach dem Zweiten Weltkrieg erneute die Rheinbahn ihre Flotte mit modernen Neubauten.

Trotz der Beliebtheit der "Weißen Flotte" war sie nur ein "Nebenbetrieb" bei der Rheinbahn, der dem Omnibusbetrieb angegliedert war, was den Booten den Spitznamen "Wasserbusse" einbrachte. Der Schiffsbetrieb konnte nicht wirtschaftlich betrieben werden. 1993 fasste der Aufsichtsrat den Beschluss, die Flotte zu verkaufen. Die Stadt wollte das Defizit nicht länger tragen - eine Entscheidung, die viel Düsseldorfer noch heute bedauern.

Erstmals wird in der neuen Broschüre dieser Teil der Rheinbahn-Unternehmensgeschichte umfassend dokumentiert. Eingebunden in die Stadtgeschichte wird die Fähr- und Fahrgastschifffahrt auf 168 Seiten detailliert beschrieben. Umfangreiches Bildmaterial, historische Dokumente, Pläne und Zeichnungen illustrieren diesen Band.

In einem einleitenden Kapitel wird die Geschichte der Rheinübergänge im Bereich der heutigen Stadt Düsseldorf zwischen Urdenbach und Kaiserswerth dargestellt.
Spannend ist die Geschichte der Fährdampfer, die parallel zur Oberkasseler Brücke fuhren und zu deren Betrieb die Rheinische Bahngesellschaft behördlicherseits verpflichtet wurde. Versandungen, Eisgang, Hoch- und Niedrigwasser waren ständig kostspielige P
Heute kaum vorstellbar: Das Strandbad mit seinem Restaurant, das von der Rheinischen Bahngesellschaft betrieben wurde, lockte an warmen Tagen tausende Besucher ans Oberkasseler Ufer nach "Rheinisch-Borkum".

Zur Broschüre:

„Düsseldorfer Verkehrsgeschichte – Die Wasserbusse der Rheinbahn“

herausgegeben vom Verein „Linie D – Arbeitsgemeinschaft historischer Nahverkehr Düsseldorf e. V.“, 168 Seiten Kunstdruck, DIN A4, Verkaufspreis 19,80 EUR (zzgl. Verpackung und Versandkosten 3,50 EUR).

Die Broschüre ist über den Verein „Linie D“, Postfach 10 35 15, 40026 Düsseldorf zu beziehen sowie in ausgesuchten Buch- und Versandbuchhandlungen erhältlich.

Hinweis: Die Broschüre ist ausverkauft!


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