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Neue Elektro- und Dieselbusse bei der Rheinbahn

von Volker Eichhorst

Gruppenbild der vier neuen Busmodelle bei der Rheinbahn, von links nach rechts: VDL-Batteriebusse 6301 und 6404 (Solo und Gelenk) sowie die Bugseiten der Citarowagen 7901 und 6901. Foto: Volker Eichhorst
Gruppenbild der vier neuen Busmodelle bei der Rheinbahn, von links nach rechts: VDL-Batteriebusse 6301 und 6404 (Solo und Gelenk) sowie die Bugseiten der Citarowagen 7901 und 6901. Foto: Volker Eichhorst

Die Rheinbahn hat am Freitag, dem 19. Dezember 2025, die ersten Exemplare von insgesamt 87 neuen Omnibussen vorgestellt, die in den nächsten Monaten in den Liniendienst übernommen werden. Es handelt sich jeweils um Solo- und Gelenkwagen von VDL mit batterie-elektrischem Antrieb und um Citaro-Dieselbusse aus dem Hause Mercedes-Benz. Alle Modelle sind bisher nicht im Rheinbahn-Fuhrpark vorhanden. Im Einzelnen:

  • 5 VDL Citea LF-122 Electric Solowagen (Wagen 6301 – 6305), 42 Sitz- und 44 Stehplätze, eine angetriebene Achse, 190 kW (zwei Elektromotoren à 95 kW), Batteriekapazität 429 kWh in sieben Hochvoltelementen, Reichweite 252 – 327 km.
  • 15 VDL Citea LF-181 Electric Gelenkwagen (Wagen 6401 – 6415), 58 Sitz- und 72 Stehplätze, zwei angetriebene Achsen, 380 kW (vier Elektromotoren à 95 kW), Batteriekapazität 552 kWh in neun Hochvoltelementen, Reichweite 250 – 305 km.
  • 61 Mercedes-Benz Citaro 2 G Gelenkwagen (Wagen 6901 – 6961), 45 Sitz- und 109 Stehplätze, Leistung 260 kW, Euro 6 Stufe E, zwei Fahrzeuge erhalten eine Fahrschulausstattung.
  • 6 Mercedes-Benz Citaro 2 Solowagen (Wagen 7901 – 7906), 29 Sitz- und 83 Stehplätze, Leistung 220 kW, Euro 6 Stufe E, fünf Fahrzeuge erhalten eine Fahrschulausstattung.

Alle Solowagen sind drei-, alle Gelenkwagen viertürig. Jedes Fahrzeug verfügt entsprechend den Vorgaben über zwei Mehrzweckflächen für Rollstühle, Kinderwagen u.ä. Alle Busse sind mit einem kamerabasierten Abbiegeassistenten ausgestattet, die Citaro-Busse ferner mit elektronischen Kamerarückspiegeln. Die Busse „mit dem Stern“ sind übrigens seit 21 Jahren die ersten Linienfahrzeuge des Herstellers Mercedes-Benz, die die Rheinbahn beschafft.

Die VDL-Elektrobusse sind für den Btf. Heerdt bestimmt, wo im September ein Elektrobus-Port für insgesamt 60 Batteriebusse fertiggestellt wurde. Die Ladung der VDL-Batteriebusse erfolgt hier über Dachpantographen auf den Fahrzeugen und Ladeschienen an den Hallendächern, eine Vollladung benötigt etwa drei Stunden. Bei den Gelenkbussen handelt es sich um die allerersten Gelenkfahrzeuge der Rheinbahn mit elektrischem Antrieb. Beide VDL-Serien verfügen über eine Wärmepumpen-Heizung und Klimaanlage, sind also vollelektrische Fahrzeuge. Neben dem emissionsfreien und fast lautlosen Betrieb ist ein weiterer Vorteil von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen eine angenehm zügige Fahrweise aufgrund des sofortigen Drehmoments von Elektromotoren.

Von den vier neuen Fahrzeugmodellen ist jeweils ein Vorauswagen an die Rheinbahn ausgeliefert und in Betrieb genommen worden. Das sind die am 19. Dezember im Btf. Heerdt präsentierten vier Wagen 6301, 6404, 6901 und 7901. Der erste VDL-Batteriegelenkbus 6404 ist seit rund zwei Wochen auf der Linie 834 zu beobachten und konnte seine praktisch geräuschlose, besonders zügige und sehr bequeme Fahrweise den ersten Fahrgästen bereits vorführen. Auch die neuen Citarobusse sind schon im Stadtbild zu beobachten.

Warum nochmals Dieselbusse?

Elektrobusse benötigen eine besondere Ladeinfrastruktur, was den weitgehenden Umbau der Betriebshöfe erfordert. Im Btf. Heerdt wurde im September der Elektrobus-Port für insgesamt 60 Batteriebusse eröffnet, der auch die 20 neuen VDL-Busse aufnehmen wird. Die 40 weiteren Plätze sind für Citaro-Batteriebusse vorgesehen, die ab dem nächsten Jahr geliefert werden. Zur Verjüngung des Rheinbahn-Buswagenparks und bis zur Fertigstellung weiterer elektrischer Kapazitäten sind parallel nochmals Busse mit Dieselantrieb erforderlich, so dass die insgesamt 67 Citaro-Dieselbusse die letzten Linienbusse der Rheinbahn sein werden mit Verbrennungsmotor. Ab dem Jahr 2040 – mit dem Ausscheiden der jetzt neu beschafften Diesel-Citaros – soll die gesamte Flotte dann abgasfrei unterwegs sein.

Die Citarobusse werden den Betriebshöfen Lierenfeld und Mettmann zugeteilt. Die im Btf. Mettmann stationierten 28 Busse werden mit synthetischem Kraftstoff „HVO“ betrieben („Hydrotreated Vegetable Oil“, paraffinischer Diesel, der aus hydrierten Ölen und Fetten hergestellt und im Vergleich zu fossilen Brennstoffen als nachhaltiger angesehen wird und geringere CO2-Emissionen hat). Das ist nicht abgasfrei, aber dennoch ein Fortschritt gegenüber dem konventionellen Dieselantrieb.

Die beiden neuen Citarobusse 7901 und 6901 (links Gelenk-, rechts Solowagen), die ersten Neuwagen dieses Herstellers bei der Rheinbahn seit 21 Jahren. Foto: Volker Eichhorst
Die beiden neuen Citarobusse 7901 und 6901 (links Gelenk-, rechts Solowagen), die ersten Neuwagen dieses Herstellers bei der Rheinbahn seit 21 Jahren. Foto: Volker Eichhorst

Wie geht es weiter?

Ab dem kommenden Jahr werden insgesamt 40 eCitaro-Batteriebusse an die Rheinbahn geliefert. Deren Produktion ist im Gange und sie werden den Elektrobusbestand im Btf. Heerdt komplettieren.

Der nächste Standort für batterieelektrische Busse wird der Btf. Benrath. Die zehn bislang im Btf. Heerdt stationierten Irizar-Batteriebusse werden zukünftig dorthin wechseln, für diese Wagen wurden hier Ladeeinrichtungen installiert und die ersten batterieelektrischen Fahrten sind von hier aus bereits erfolgt. Für die nächsten Jahre ist im Btf. Benrath ein E-Bus-Port für 75 Batteriebusse geplant nach dem Vorbild des Btf. Heerdt, mit dem die Zahl der Batteriebusse dann verdoppelt wird. Batteriebusse sind im Btf. Benrath übrigens kein grundsätzliches Novum: Die allerersten Elektrobusse fuhren hier ab 1975 (MAN „SL-E“ mit Batterieanhänger) und ab 2014 waren hier zwei Solaris-Batteriebusse stationiert.

Weitere 150 Batteriebus-Plätze sind für den geplanten neuen Betriebshof in Düsseldorf-Rath vorgesehen, der auf dem ehemaligen Vallourec-Gelände (früher Mannesmann) entstehen soll. Der heutige Btf. Tiefenbroich wird hier integriert.
Der innenstadtnahe Btf. Lierenfeld ist der Standort von bislang 20 emissionsfreien Wasserstoffbussen. Zur Betankung wird die im Mai 2025 eröffnete Wasserstofftankstelle am Höherweg genutzt.

Blick auf das neue Quartett aus der Vogelperspektive, die Batteriebusse sind auch an den umfangreichen Dachaufbauten mitsamt Ladepantograph zu erkennen. Foto: Volker Eichhorst
Blick auf das neue Quartett aus der Vogelperspektive, die Batteriebusse sind auch an den umfangreichen Dachaufbauten mitsamt Ladepantograph zu erkennen. Foto: Volker Eichhorst

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