Arbeitstriebwagen 5151 - Sprengwagen

Arbeitstriebwagen 5151 - Sprengwagen "Susi"

Der Unkrautvertilgungswagen 5151 "Sprengwagen" ist nach der "Queen Mary" 2151 das zweite, tiefgreifende Restaurierungs-Projekt der Linie D. Er wurde über rund 20 Jahre hinweg in der Weise (fast) fertiggestellt, die eine spätere Entscheidung, den Wagen als Museums-Fahrzeug fahrfähig zu machen ermöglicht.

Im Jahre 1913 wurde der Wassersprengwagen 51 aus dem Hause Düsseldorfer Eisenbahnbedarf, vorm. Weyer&Cie., vom Eigentümer der "Düsseldorfer Strassenbahn", nämlich der Stadt Düsseldorf, in Dienst gestellt um die damals noch häufig ungepflasterten Gleiswege bei trockenem Wetter zu entstauben. Auch die Bekämpfung von Unkräutern auf offenem Gleis dürfte damals bereits zu seinen Aufgaben gehört haben. Von dem ursprünglichen Fahrzeug existiert ein detailgetreues Modell im Maßstab 1:5, welches 1926 für die GeSoLei-Ausstellung (Ausstellung für Gesundheit, Soziales und Leibesübung) von der Rheinbahn-Lehrwerkstatt nebst weiteren sieben Modellen erstellt wurde.

Mit zunehmender Befestigung der Fahrwege verlor der Sprengwagen jedoch einen wichtigen Anteil seines Einsatzgebietes und wurde auch technisch mehrfach umgebaut (Pumpen, Sprengdüsen). 1953 erhielt er unter Fortfall aller Sprengdüsen unter beiden Plattformen Brausen für die Unkrautbekämpfung. Da das Fahrzeug jedoch nach rund 50 Betriebsjahren renovierungsbedürftig wurde, ersetzte die Rheinbahn 1967 den genieteten Hauptkessel durch einen geschweißten Kessel und gestaltete die Plattformen und die Dachstruktur unter Verwendung kompletter "Köpfe" des aus Siegen übernommenen KSW-Anhängewagens 40'' (ex Siegen 117) neu.

Der nunmehr modernisierte Sprengwagen war nun wieder gerüstet für seinen Einsatz auf offenem Gleis. 1970 erhielt er seine EDV-taugliche Betriebsnummer 5151, doch bereits 1976 stellt ihn die Rheinbahn wegen geänderter Umweltvorschriften auf das Abstellgleis. Das hochinteressante Fahrzeug konnte dann über die DÜWAG in das Hannoversche Straßenbahnmuseum abgegeben werden, wo es jedoch rund 25 Jahre ohne Witterungsschutz abgestellt werden mußte. Im Jahre 2003 gelang es der Linie D, den recht angegriffenen Sprengwagen wieder nach Düsseldorf zu holen um grundlegende Erhaltungsmaßnahmen durchführen zu können. Hieraus entwickelte sich eine gründliche Entkernung und Restaurierung der Fahrzeugstruktur nebst elektrotechnischer Dokumentation für den Wiederaufbau. Inzwischen steht der Wagen vor seiner mechanischen Vollendung und bereichert so bereits den musealen Fahrzeugpark der Rheinbahn und der Linie D.

Text: Heiner Bähr

Technische Daten

Länge 9,30 m
Breite 2,30 m
Fahrleitungsspannung 600 V DC
Kupplung Bolzen-Hilfskupplung

Kompatible Beiwagen

keine